Erhaltung der Fruchtbarkeit bei Männern
Eine Krebserkrankung kann in einigen Fällen die Fruchtbarkeit schädigen. Zum Beispiel bei Hodenkrebs.
Auch Operationen können Schäden verursachen. Direkte Schäden sind aber selten.
Wir geben Ihnen einige Infos zur Schädigung der Fruchtbarkeit und zum Erhalt der Fruchtbarkeit.
Weitere Infos erhalten Sie von Ihrem Arzt.
Die Produktion der Spermien im Hoden geht von Stammzellen aus.
Diese Stammzellen reagieren auf Bestrahlung und Krebsmedikamente sehr empfindlich.
Werden die Stammzellen zerstört, geht die Fruchtbarkeit verloren.
Im Ejakulat sind dann nicht mehr genügend Spermien vorhanden.
Mit diesen 2 Methoden kann die Fruchtbarkeit bei Männern erhalten werden:
- Einfrieren der Spermien
- Einfrieren von Hodengewebe
Beide Maßnahmen müssen vor der Krebs-Behandlung erfolgen.
Das Einfrieren von Spermien ist eine sehr gut erforschte Maßnahme.
Das Fachwort ist: Kryokonservierung.
Das Einfrieren wird von der Wissenschaft aus zwei Gründen empfohlen:
- Diese Maßnahme kann schnell erfolgen.
- Die Spermien können nicht durch Tumorzellen verunreinigt werden.
So ist der Ablauf:
In der Arzt-Praxis müssen Sie durch Masturbation eine frische Sperma-Probe abgeben.
Die Spermien werden dann untersucht und danach eingefroren.
Für eine künstliche Befruchtung können die Spermien dann jederzeit aufgetaut werden.
Ihr Arzt entscheidet in Absprache mit Ihnen, ob Spermien eingefroren werden sollen.
Wenn das Einfrieren erfolgen soll, muss der Arzt eine Bescheinigung ausfüllen.
Eine Vorlage für die Bescheinigung finden Sie hier: Bitte klicken
Wichtig:
Die gesetzlichen Krankenkassen finanzieren das Einfrieren von Spermien. Es muss kein Antrag gestellt werden.
Bei den privaten Krankenversicherungen muss ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden.
Beihilfe-berechtigte Beamte müssen einen Antrag auf Kostenübernahme stellen.
Achtung: Nicht in allen Beihilfe-Verordnungen in den Bundesländern ist das Einfrieren enthalten. Bitte lassen Sie sich von Ihrer Beihilfe-Stelle beraten.
Bei manchen Betroffenen enthält das Sperma nicht genug Spermien.
In einer kleinen Operation kann dann etwas Hodengewebe entnommen werden.
Das Hodengewebe wird dann eingefroren.
Diese Maßnahme ist sehr anerkannt und wird von der Wissenschaft empfohlen.
Nach dem Auftauen des Hodengewebes können Spermien zur Befruchtung von Eizellen gewonnen werden.
Wichtig:
Zuerst wird das Einfrieren von Spermien geprüft.
Die Konservierung von Hodengewebe ist immer erst ein zweiter Schritt.
Die Ärzte beraten Sie ausführlich zu Maßnahmen zum Erhalt der Fruchtbarkeit.
Kosten und Kostenübernahme
Die gesetzlichen Krankenkassen finanzieren die Entnahme und das Einfrieren von Hodengewebe. Es muss kein Antrag gestellt werden.
Bei den privaten Krankenversicherungen muss ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden.
Beihilfe-berechtigte Beamte müssen einen Antrag auf Kostenübernahme stellen.
Achtung: Nicht in allen Beihilfe-Verordnungen in den Bundesländern ist das Einfrieren enthalten. Bitte lassen Sie sich von Ihrer Beihilfe-Stelle beraten.