DEUTSCHE STIFTUNG FÜR JUNGE ERWACHSENE MIT KREBS
Dein gutes Recht
Das Recht auf Teilhabe ist in demokratischen Staaten ein wichtiger rechtlicher Grundsatz. Ein weiterer Grundsatz ist die Ablehnung jeder Form von Benachteiligung. Die Europäische Union und auch Deutschland bekennen sich zu diesen Grundsätzen.
Achtung: Die Abkürzung für Europäische Union ist EU.
Wir geben hier einen Überblick über wichtige rechtliche Grundsätze:
Die UN- Behindertenrechtskonvention
Die UN-Behindertenrechtskonvention ist eine Übereinkunft zwischen den Ländern, die Mitglied der Vereinten Nationen sind.
Achtung: UN ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung United Nations. Die Übersetzung lautet: Vereinte Nationen.
Alle Länder der Europäischen Union sind Mitglied der Vereinten Nationen.
Es gibt auch eine UN-Übereinkunft über die Rechte von Behinderten. Sie wurde 2008 beschlossen.
Die Übereinkunft der Vereinten Nationen verbietet die Benachteiligung von Behinderten.
Menschen mit Behinderung sollen gefördert, geschützt und gerecht behandelt werden.
Gilt diese UN-Vereinbarung auch für junge Menschen mit Krebs oder nach der Erkrankung?
Ja, eine Krebserkrankung gilt als Behinderung.
Eine überstandene Krebserkrankung gilt nicht in jedem Fall als Behinderung. Es gibt dazu keine klare Aussage.
Manche Menschen sind durch ihr Erbgut gefährdet, an Krebs zu erkranken. Auch das gilt nicht in jedem Fall als Behinderung. Auch dazu gibt es keine klare Aussage.
Gleichbehandlung im Beruf
Für junge Krebspatienten ist folgender rechtlicher Grundsatz der Europäischen Union sehr wichtig:
- die Richtlinie 2000/78/EG. Richtlinie ist ein anderes Wort für rechtlicher Grundsatz.
Diese Richtlinie enthält das Verbot jeder Form von Benachteiligung.
Das Verbot schließt die Benachteiligung durch Krebserkrankungen mit ein.
Es gibt aber zwei Einschränkungen:
- Die Krebserkrankung darf nicht die Ausübung des Berufs beeinträchtigen.
- Diese Einschränkung gilt vor allem für Menschen, die bei der Polizei, in Gefängnissen, bei der Bundeswehr oder bei Notfalldiensten arbeiten.
Gleichbehandlung ungeachtet der Religion, der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung
An dieser Richtlinie der Europäischen Union wird seit vielen Jahren gearbeitet. Sie wäre für Krebspatienten von Bedeutung. Es ist nicht absehbar, wann die Richtlinie beschlossen wird.
Richtlinie über Verbraucherkredite und das „Recht auf Vergessenwerden“
Diese Richtlinie wäre wichtig für junge Krebspatienten. Sie beinhaltet Regelungen für Verbraucherkredite bis 100.000 Euro. Vor allem junge Krrebspatienten mit Diagnose sollen bei der Kreditvergabe nicht länger benachteiligt werden.
Auch an dieser Richtlinie wird noch gearbeitet. Es ist nicht bekannt, wann die Richtlinie beschlossen wird.
Deutschland: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz
Die Abkürzung für „Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz“ lautet: AGG.
Das AGG ist in Deutschland das wichtigste Gesetz zum Grundsatz der Gleichbehandlung.
Der Begriff „Behinderung“ wird in diesem Gesetz nicht klar definiert. Junge Krebspatienten können sich nur eingeschränkt darauf berufen.
Das Gendiagnostikgesetz
Das Gendiagnostikgesetz verbietet eigentlich eine Benachteiligung aufgrund von genetischen Eigenschaften.
Leider gibt es aber wichtige Einschränkungen für Betroffene mit und nach Krebs.
Unsere Empfehlung: Lassen Sie sich von der Krankenkasse oder einem Anwalt beraten.
Stand: 01.08..2024
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