Netzwerken unter Krebspatienten. Junge Betroffene, Angehörige, Fachärzte und Experten sind in Rostock willkommen. Eintritt ist frei.
Rostock/Berlin, 10. Dezember 2018. „Networking“ kann im Umgang mit einer Krebserkrankung zu einer entscheidenden Stütze werden. Jugendliche und junge Erwachsene, die an Krebs erkrankt sind oder waren, nutzen Netzwerke, um sich gegenseitig Halt zu geben und Mut zu machen. Sie tauschen Tipps im Umgang mit der Krebserkrankung aus und geben sich nicht zuletzt ganz praktische Unterstützung. Sie bilden Gruppen bei Facebook, Instagram oder Twitter oder sie verarbeiten ihre Erfahrungen mit dem Krebs als engagierte Blogger. Dabei legen sie auch großen Wert auf den persönlichen Austausch. Die sozialen Netzwerke sind dafür wesentliche Brückenbauer.
Einige engagierte junge Krebspatienten und Unterstützer werden gemeinsam mit Fachärzten, Kommunikations- und Medienwissenschaftlern auf dem
8. Symposium zu Krebserkrankungen im Jugend- und jungen Erwachsenenalter, Schwerpunkt Medien
am morgigen Mittwoch, 12. Dezember 2018, 14:00 bis 19:00 Uhr
im Hörsaal der Universitäts-Kinder- und Jugendklinik
Ernst-Heydemann-Straße 8, 18055 Rostock
in Vorträgen und Workshops ausführlich über ihre Erfahrungen sprechen und für Fragen und Diskussionen zur Verfügung stehen. Dr. Elena Link von der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover wird zum Beispiel über „Vernetzte Gesundheitskommunikation bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Krebserkrankungen“ referieren. Teresa Odipo und Carina Schönherr vom Verein Lebensdurst-Ich e. V. in Köln und Hamburg sowie Celin Allmann und Siegrid Wille aus Bonn stellen ihre Betroffenenarbeit in der Netzwerkbildung für schwerkranke Erwachsene und insbesondere für Frauen nach Krebs vor.
Prof. Dr. med. Carl Friedrich Classen, Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Rostock, hat vor neun Jahren gemeinsam mit Prof. Dr. med. Mathias Freund von der Klinik für Innere Medizin und heute Kuratoriumsvorsitzender der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs und Prof. Dr. Peter Kropp vom Institut für Medizinische Psychologie der Universität Rostock den „Rostocker Aufbruch“ zur psychosozialen Versorgung Jugendlicher und junger Erwachsener mit Krebs AYAROSA ins Leben gerufen. Seit vielen Jahren sind auch Dr. Christine Linke und Prof. Dr. Elizabeth Prommer vom Institut für Medienforschung der Universität Rostock dabei. „Die Altersgruppe der jungen Krebspatienten hat ganz eigene Bedürfnisse innerhalb der medizinisch-onkologischen Behandlung. Nicht selten wird das Personal in der Klinik gleich zum Behandlungsbeginn nach den Internetnutzungsmöglichkeiten gefragt. Die krebskranken Jugendlichen und jungen Erwachsenen wollen auch während der Therapien an ihrem medialen Alltag teilhaben und den Kontakt nach ‚außen‘ halten und vielleicht sogar intensivieren“, erklärt der pädiatrische Onkologe Classen, der auch Mitglied im Kuratorium der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist.
Janine Schulze, Projektmanagerin der TREFFPUNKTE der Stiftung präsentiert gemeinsam mit jungen engagierten Krebspatienten aus dem TREFFPUNKT Berlin und Hamburg die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen und mit den jungen Betroffenen. Der TREFFPUNKT Plus Stralsund wird unter anderem einen Informationsstand betreuen und auch dort vom Engagement junger krebskranker Menschen berichten. In mittlerweile 19 deutschen Städten und Regionen hat die Stiftung mit mehr als 600 jungen krebskranken Frauen und Männern sowie deren Angehörigen oder Interessierten im Alter von 18 bis 39 Jahren diese TREFFPUNKTE aufgebaut. Hier tauschen sich die jungen Betroffenen aus, gehen aber auch zusammen ins Theater, Kino oder zum Bowlen. Darüber hinaus organisieren sie Infostände auf Patiententagen oder Kongressen oder sprechen vor jungen Medizinstudierenden über ihre Situation als junge Patienten.
Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist Ansprechpartnerin für Patienten, Angehörige, Wissenschaftler, Unterstützer und die Öffentlichkeit. Die Stiftungsprojekte werden in enger Zusammenarbeit mit den jungen Patienten und Fachärzten entwickelt und bieten eine direkte und kompetente Unterstützung für die Betroffenen. Die bundesweit tätige Stiftung ist 2014 von der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. gegründet worden. Die Stiftungsarbeit ist als gemeinnützig anerkannt und wird ausschließlich durch Spenden finanziert.
Das Symposium richtet sich vor allem an junge Krebspatienten, ihre Angehörigen, Ärzte, Pflegekräfte sowie alle Interessenten. Die Teilnahme ist kostenlos.
Um Anmeldung per E-Mail unter carl-friedrich.classen@med.uni-rostock.de wird gebeten.
Spendenkonto der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs:
Postbank, IBAN: DE57 1001 0010 0834 2261 04, BIC: PBNKDEFF
(Die angegebene Genderform vertritt beide Geschlechter. Die ausschließliche Nutzung der Vornamen bei jungen Krebspatienten hat datenschutzrechtliche Gründe.)