Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs freut sich sehr, in diesem Jahr gleich zwei Promotionsstipendien vergeben zu können. Möglich wird dies dank der großzügigen Unterstützung der Josef-Freitag Stiftung Paderborn, die insgesamt 20.000 Euro für den Bereich Wissenschaft & Forschung bereitgestellt hat.
Mit den Promotionsstipendien möchten wir Wissenschaft und Forschung im Bereich „Junge Erwachsene mit Krebs“ gezielt fördern. Die Stipendien richten sich an Nachwuchswissenschaftler:innen verschiedener Fachrichtungen, die Fragen rund um medizinische, psychosoziale und gesellschaftliche Aspekte dieser Erkrankungen im jungen Erwachsenenalter bearbeiten.
Unsere Entscheidung war alles andere als leicht – die eingegangenen Bewerbungen waren durchweg beeindruckend. Umso schöner, dass wir nun erstmals doppelt fördern können: Wir gratulieren herzlich Nicola Wölki und Alina Gust, die mit ihren Projekten wichtige neue Perspektiven in die Krebsforschung junger Erwachsener einbringen und somit zur Verbesserung der Datenlage beitragen.
Nicola Wölki: Palliativversorgung aus Sicht junger Erwachsener
- Projekttitel: „Was sind Wünsche und Erwartungen junger krebskranker Erwachsener in Bezug auf Palliativversorgung – eine qualitative Interviewstudie“
- Fachrichtung: Humanmedizin
- Universität: Universitätsmedizin Rostock
- Betreuung: Prof. Dr. med. Carl-Friedrich Classen
Während Heilungschancen bei Krebserkrankungen im jungen Erwachsenenalter häufig im Fokus der Forschung stehen, wird ein Thema bislang nur wenig beachtet: Wie erleben junge Patient:innen ihre Situation, wenn eine palliative Diagnose vorliegt?
Mit ihrer Promotionsarbeit möchte Nicola Wölki genau das herausfinden. In leitfadengestützten Interviews untersucht sie die Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen junger Erwachsener mit einer unheilbaren Krebserkrankung in Bezug auf die palliativmedizinische Versorgung. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei Fragen der Versorgungsstruktur, der ärztlichen Kommunikation und der Entscheidungsfindung – Aspekten, die in dieser Altersgruppe eine besondere Bedeutung haben.
Ziel ihres Projekts ist es, ein tieferes Verständnis für die Perspektiven der jungen Betroffenen zu gewinnen und daraus konkrete Impulse für eine patient:innenzentrierte Weiterentwicklung der Palliativmedizin in der Hämatologie und Onkologie im jungen Erwachsenenalter abzuleiten.
Ziel ihres Projekts ist es, ein tieferes Verständnis für die Perspektiven der jungen Betroffenen zu gewinnen und daraus konkrete Impulse für eine patient:innenzentrierte Weiterentwicklung der Palliativmedizin in der Hämatologie und Onkologie im jungen Erwachsenenalter abzuleiten.
Alina Gust: Finanzielle Belastungen sichtbar machen
- Projekttitel: „FINCARE-Young – FINancial toxicity and CAncer REcovery in young adults“
- Fachrichtung: Humanmedizin
- Universität: Georg-August-Universität Göttingen
- Betreuung: Prof. Dr. Rami El Shafie, Dr. von Diest
Krebserkrankungen sind nicht nur eine medizinische, sondern auch eine wirtschaftliche Herausforderung. Gerade junge Erwachsene, die erst am Beginn Ihrer beruflichen Karriere stehen und noch keine finanziellen Rücklagen aufbauen konnten, sind zusätzlich mit existentiellen Fragen wie der Absicherung ihres Lebensunterhalts konfrontiert.
Mit ihrem Promotionsprojekt „FINCARE-Young – FINancial toxicity and CAncer REcovery in young adults“ möchte Alina Gust diese Problematik systematisch untersuchen. Dabei geht es um Themen wie Erwerbsausfall, Zusatzkosten für Medikamente oder Fahrten, langfristige wirtschaftliche Unsicherheiten – Belastungen, die bisher kaum erfasst sind, obwohl sie den Alltag der jungen Betroffenen massiv prägen.
Ihr Ziel ist es, diese Dimensionen sichtbar zu machen und in die gesundheitspolitische Diskussion einzubringen. So möchte sie dazu beitragen, dass junge Krebspatient:innen nicht nur medizinisch, sondern in Zukunft auch sozial und wirtschaftlich eine bessere Unterstützung im Sinn einer Entlastung werden.

Starker Zuwachs für die Forschung im Bereich „Jung & Krebs“
Prof. Dr. med. Inken Hilgendorf, Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung und Mitglied der Jury, betont: „Die Projekte von Nicola Wölki und Alina Gust sind wegweisend – sie greifen die ganz konkreten Bedürfnisse junger Betroffener auf und setzen dort an, wo bisher Forschungslücken bestehen. Beide Projekte spiegeln Schwerpunktthemen unserer Stiftung in besonderer Weise wider und können somit wichtige Impulse mit Einfluss auf die zukünftigen gesundheitspolitischen Kampagnen der Stiftung liefern.“
Mit den beiden Stipendien möchten wir nicht nur wissenschaftliche Arbeit ermöglichen, sondern auch dazu beitragen, dass die Perspektiven junger Erwachsener mit Krebs sichtbar werden und stärker in Forschung, Versorgung und Politik einfließen.
Wir sind beeindruckt von der Relevanz der Projekte und insbesondere der Motivation und dem Engagement von Nicola Wölki und Alina Gust. Wir wünschen beiden Stipendiatinnen viel Erfolg auf ihrem Weg!
Ein herzliches Dankeschön geht an die Josef-Freitag Stiftung, ohne deren Unterstützung diese Förderung nicht möglich wäre. Das Stipendium wird offiziell im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie im Oktober in Köln verliehen.