V. l. n. r.: Prof. Dr. med. Mathias Freund, Sander Groeneweg, Julia Stüwe, Greta Sommerhäuser, Prof. Dr. med. Diana Lüftner (© Uli Regenscheit)
Berlin, 12. Oktober 2018. „Die Unterstützung der Forschung ist eines der zentralen Ziele der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs“, betont ihr Kuratoriumsvorsitzender Prof. Dr. med. Mathias Freund. Seit ihrer Gründung vor vier Jahren schreibt die Stiftung Promotionsstipendien aus. Damit werden junge Doktorandinnen und Doktoranden gefördert, die zum Themenbereich „Junge Menschen mit Krebs im Alter von 18 bis 39 Jahren“ forschen.
Inzwischen konnte das sechste Promotionsstipendium der bundesweit tätigen Stiftung vergeben werden. Die 24-jährige Greta Sommerhäuser aus Berlin erhält von Oktober 2018 bis September 2019 die Unterstützung ihrer wissenschaftlichen Forschung. Sommerhäuser studiert an der Berliner Charité Medizin und thematisiert ihr Promotionsprojekt mit „Maligne Erkrankungen und Fehlbildungen bei Nachkommen junger Krebspatientinnen und -patienten nach Inanspruchnahme reproduktionsmedizinischer Maßnahmen“. Ziel sei es, weitere Erkenntnisse zu der Gesundheit der Nachkommen ehemaliger Krebspatienten nach ART (Assisted Reproductive Technologies – Technologien der assistierten Fortpflanzung) zu erlangen. Dabei wird die Häufigkeit von Fehlbildungen und Krebserkrankungen nach dem Einsatz von ART bei Kindern ehemaliger kinderonkologischer Patientinnen und Patienten in Deutschland, Österreich, Polen, der Schweiz und der Tschechischen Republik ermittelt. Zudem soll eine Einschätzung des allgemeinen Gesundheitszustands erfolgen.
Während der Jahreskonferenz der deutschen, österreichischen und schweizerischen Fachgesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie Anfang Oktober 2018 in Wien waren weitere Stipendiaten der Stiftung – die Kommunikationswissenschaftlerin Julia Stüwe aus Rostock und der Mediziner Sander Groeneweg aus Lübeck – vor Ort und stellten den aktuellen Stand ihrer Arbeiten in einer wissenschaftlichen Posterausstellung vor. Stüwe wurde auch mit einem Posterpreis ausgezeichnet.
Die ersten Promotionsstipendien der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs wurden im Oktober 2015 an zwei Medizinstudentinnen aus München und Lübeck vergeben. 2016 erhielt ein junger Kölner Mediziner ein weiteres Stipendium. Mehr Informationen zu allen Stipendiaten sind auf der Website der Stiftung veröffentlicht.
Gemäß ihrem Motto „Krebs erforschen. Zukunft spenden.“ lobt die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene in den kommenden Jahren weitere Promotionsstipendien aus. Studierende deutscher Universitäten und Hochschulen sind eingeladen, sich zu bewerben. Das einjährige Promotionsstipendium ist mit insgesamt 10.000,00 Euro dotiert. Jede Stipendiatin oder Stipendiat erhält eine monatliche Unterstützung von 800,00 Euro sowie einen Sachkostenzuschuss von 400,00 Euro für den Erwerb von Fachliteratur oder für Reisen zu wissenschaftlichen Kongressen. „Dabei beschränken wir uns nicht ausschließlich auf den Bereich der Medizin. Wir freuen uns auch über Bewerberinnen und Bewerber aus anderen Fachrichtungen, wie zum Beispiel Kommunikations-, Rechts- oder Sozialwissenschaften“, beschreibt Stiftungsvorstand Prof. Dr. med. Diana Lüftner die mögliche Vielfalt der akademischen Fachbereiche.
Die Förderrichtlinien zum Promotionsstipendium 2019/2020 werden im März 2019 von der Stiftung veröffentlicht.
Jedes Jahr erkranken ca. 15.000 junge Frauen und Männer in dieser Alterskohorte neu an Krebs. Junge Erwachsene mit Krebs benötigen eine spezielle medizinische Behandlung und psychosoziale Versorgung. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist Ansprechpartner für Patienten, Angehörige, Mediziner, Wissenschaftler, Unterstützer und die Öffentlichkeit. Sie ist im Juli 2014 von der DGHO Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. gegründet worden. „Über die Förderung der Forschung hinaus entwickeln und betreiben wir Projekte, die den jungen Krebspatientinnen und -patienten konkrete, kompetente und kostenlose Hilfestellungen in ihrem Alltag mit der schweren Erkrankung bieten. Um die Promotionsstipendien und weitere Projekte der Stiftung zu ermöglichen, benötigen wir immer wieder engagierte Menschen an unserer Seite, die unsere Arbeit mit ihren Spenden unterstützen“, erklärt Freund. Die Stiftungsarbeit ist als gemeinnützig anerkannt und wird ausschließlich über Spenden finanziert.
(Die angegebene Genderform gilt für beide Geschlechter.)