Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs begrüßt Ankündigung erster Schritte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für eine Finanzierung der Fruchtbarkeitserhaltung durch die Krankenkassen
Berlin, 7. Juni 2018 – Die Diagnose Krebs trifft junge Menschen mitten im Leben.
„Ob es in der Ausbildung, zu Beginn des Berufslebens oder in der ersten glücklichen, festeren Bindung ist – es ist immer ein schrecklicher Einschnitt“, sagt Prof. Dr. med. Diana Lüftner, Vorstand der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs.
Nach der Diagnose ist die Behandlung dringend. Operationen, Medikamente und Bestrahlung sind heute sehr erfolgreich. Sie ermöglichen für 80 Prozent der jungen Menschen die Heilung. „Aber der Preis ist für viele der jungen Patientinnen und Patienten der Verlust ihrer Fruchtbarkeit durch Chemotherapie und Bestrahlung“, sagt Prof. Dr. med. Mathias Freund, Kuratoriumsvorsitzender der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs. Glücklicherweise gibt es heute gut etablierte Methoden, um Spermien, Eizellen oder Keimgewebe zu gewinnen und einzufrieren. So wäre für viele der Geheilten eine Familie mit eigenen Kindern möglich.
Doch die Krankenkassen zahlen in der Regel nicht für die Fruchtbarkeitserhaltung. Zwischen 3.500 und 4.300 Euro betragen die Kosten für junge Frauen, um die
500 Euro für junge Männer. Dazu kommen Lagerungskosten von 300 Euro pro Jahr. Zu viel für viele junge Menschen. „Viel zu oft wird aus Kostengründen auf die Fruchtbarkeitserhaltung verzichtet“, fügt Lüftner hinzu. Das Sozialgesetzbuch V sieht diese Leistung nicht vor.
Am 7. Juni 2018 haben Karin Maag (CDU und gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion) und Rudolf Henke (CDU) angekündigt, dass die Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Schritte für eine Gesetzesänderung zur Finanzierung der Fruchtbarkeitserhaltung durch die Krankenkassen unternehmen will.
„Wir begrüßen es, dass jetzt Bewegung in dieses dringende Problem kommt“, erklärt Freund. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs hat einen konkreten Vorschlag gemacht. Es muss nur ein Satz im § 27 des SGB V geändert werden. Dann können die Krankenkassen die Fruchtbarkeitserhaltung künftig zahlen. „Wir hoffen sehr, dass dieser Vorschlag umgesetzt wird. Es drängt. Jeden Monat sind mehr als 1.000 Menschen betroffen“, ergänzt Freund.
Jährlich erkranken etwa 15.000 junge Frauen und Männer im Alter von 18 bis 39 Jahren und mehr als 1.000 Jugendliche in Deutschland an Krebs. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist Ansprechpartnerin für Patienten, Angehörige, Wissenschaftler, Unterstützer und die Öffentlichkeit. Die Stiftungsprojekte werden in enger Zusammenarbeit mit den jungen Patienten, Fachärzten sowie anderen Experten entwickelt und bieten direkte und kompetente Unterstützung für die Betroffenen.
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