Berlin, 14. September 2018 – Miriam war mit 25 Jahren an Leukämie erkrankt und läuft am kommenden Sonntag (16. September 2018) den Berlin-Marathon. Die heute 34jährige lebensfrohe Frau hat sich gegen die gefährliche Erkrankung ins Leben zurückgekämpft. „Dabei hat mir das Laufen sehr geholfen, obwohl es am Anfang eher ein Schleichen war“, beschreibt Miriam fast scherzhaft ihre – im wahrsten Sinne des Wortes – ersten Schritte nach der Chemotherapie 2010.
Während der Behandlung kam es zu Komplikationen – ihr Herz wollte nicht „mitspielen“, wie sie sagt. „Der Puls war so niedrig, dass ich nicht aufstehen konnte. Nach einigen Wochen kämpfte ich mich buchstäblich immer ein paar Schritte weiter und wurde dabei sogar vorm Krankenhaus von alten Damen mit Rollator überholt“, erzählt Miriam. Mit der Zeit wurden die Spaziergänge länger und die Pausen weniger. Irgendwann reichte ihr das Gehen nicht mehr und sie begann zu laufen. Obwohl sie sich dabei gut fühlte, sorgte sie sich, ihr Herz zu überbelasten. Ihr Onkologe beruhigte sie und erklärte ihr, dass sich ihr Herz wieder vollständig erholt hätte. Damit hatte niemand gerechnet und er sagte mit einem Lächeln: “Gut, einen Marathon werden Sie wohl nicht mehr laufen. Aber das hatten Sie wahrscheinlich eh nicht vor.“ Zu diesem Zeitpunkt tatsächlich nicht, aber Ende April 2018 lief sie in Hamburg ihren ersten Marathon. Nun wird Miriam am 16. September am Berliner Marathon teilnehmen.
Seit einigen Monaten engagiert sich die toughe junge Frau als Initiatorin des TREFFPUNKTES Ruhrgebiet der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs. In dem Projekt kommen junge Menschen, die an Krebs erkrankt sind oder waren und an den Folgen der Erkrankung leiden, sowie Angehörige und Interessierte zusammen, tauschen sich aus, geben sich gegenseitig Mut, veranstalten gemeinsame Aktionen und bringen sich in die Arbeit der Stiftung ein. Das heißt unter anderem, sie organisieren Infostände der Stiftung auf Patiententagen in ihrer Region oder halten sogar Seminare vor jungen Medizinstudenten, um sie für die Situation ihrer zukünftigen Patienten zu sensibilisieren.
Miriam hat den TREFFPUNKT Ruhrgebiet erst vor kurzem gegründet. Im September wird es dort die erste Zusammenkunft junger Betroffener geben. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs startete das Projekt TREFFPUNKTE zum Weltkrebstag (4. Februar) 2017. Inzwischen gibt es 16 TREFFPUNKTE der Stiftung für junge Krebspatienten in ganz Deutschland.
„Die jungen Menschen wollen aktiv werden, anderen helfen und schnell wieder ins Leben und in den Beruf zurück. Ihr Engagement ist kreativ und macht unsere Stiftungsarbeit sehr effektiv in Bezug auf bedarfsgerechte Hilfeangebote für junge Krebspatienten“, erklärt Prof. Dr. med. Mathias Freund, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung.
„Jedes Jahr erkranken in Deutschland nahezu 15.000 junge Frauen und Männer im Alter von18 und 39 Jahren an Krebs. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist Ansprechpartnerin für Patienten, Angehörige, Wissenschaftler, Unterstützer und die Öffentlichkeit. Die Stiftungsprojekte werden in enger Zusammenarbeit mit den jungen Patienten, Fachärzten sowie anderen Experten entwickelt und bieten direkte und kompetente Unterstützung für die jungen Betroffenen“, erklärt Stiftungsvorstand Prof. Dr. med. Diana Lüftner. Die Onkologin an der Berliner Charité ist ebenfalls begeisterte Läuferin und hat bereits mehrere Marathons absolviert.
Die Arbeit der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist als gemeinnützig anerkannt und wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Wir bitten um Ihre Spende.
Spendenkonto der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs:
Postbank, IBAN: DE57 1001 0010 0834 2261 04, BIC: PBNKDEFF
(Die angegebene Genderform vertritt beide Geschlechter. Die ausschließliche Nutzung der Vornamen bei jungen Krebspatienten hat datenschutzrechtliche Gründe.)