In regelmäßigen Abständen stellt das Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) am Robert Koch-Institut (RKI) der Öffentlichkeit aktuelle Zahlen zur Häufigkeit und Verteilung von Krebserkrankungen zur Verfügung.
Wir haben die aktuellen Zahlen (von 2019) mit Blick auf die Gruppe der Patient:innen im Alter von 18 bis 39 Jahren aufbereitet. Die Gesamtinzidenz liegt mit ca. 16.500 Neuerkrankungen pro Jahr auf dem Niveau der Vorjahre. Auf die etwa 508.500 Neuerkrankungen pro Jahr über alle Alterskohorten hinweg, entfallen ca. 3,2 Prozent auf Patient:innen im Alter von 18 bis 39 Jahre.
Seit dem Gründungsjahr der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs 2014 lassen sich einige interessante Unterschiede erkennen:
- Wir registrieren in der Altersgruppe der 15-39 Jährigen einen Rückgang der Inzidenz des Malignen Melanoms der Haut (C43) um rund 10%, welches bei Frauen und Männern dennoch nach wie vor auf Platz 2 rangiert.
- Dagegen gibt es eine Zunahme der Neuer krankungen beim Gebärmutterhalskrebs und beim Hodenkrebs.
- Betrachtet man die Verteilung von Platz 1-10, sind bei Frauen im Vergleich von 2014 zu 2019 dieselben 10 Diagnosen vorherrschend. Lediglich Eierstockkrebs ist nun nicht mehr auf Platz 10, sondern 8. Entsprechend sind Tumoren des zentralen Nervensystems* auf Platz 9 (vorher 8) und Leukämien auf Platz 10 (vorher 9) gerückt.
- Bei Männern hat sich einiges mehr getan. Die ersten 2 Plätze sind mit Hodenkrebs (1) und Melanomen (2) immer noch dieselben. Das Hodgkin Lymphom (3) und die Non-Hodgkin-Lymphome (4) haben die Plätze getauscht.
Auf Platz 5 steht unverändert Darmkrebs und Platz 6 wird nun von Tumoren des zentralen Nervensystems (vorher 7) belegt. Neuer Platz 7 (vorher 8) sind die Schilddrüsenkarzinome und die Leukämien nehmen nun Platz 8 (vorher Platz 6) ein. Tumoren in Weichteilen und mesothelialem Gewebe verbleiben auf Platz 9 gefolgt von Krebs der Harnorgane (Niere, Nierenbecken, Harnleiter, Blase) auf Platz 10.
Insgesamt fällt zudem auf, dass die durchschnittlichen Heilungsraten bei jungen Erwachsenen nach wie vor kontinuierlich ansteigen. Damit wird das Thema Langzeit-Nachsorge und Survivorship auch in den kommenden Jahren einen Schwerpunkt der Arbeit unserer Stiftung bilden.
*2014 wurden hier lediglich C71 betrachtet, heute C70-C72