Körperliche Aktivität in Form von Training ist vor, während und nach der Krebstherapie nicht nur sicher, sondern bringt auch viele positive Effekte mit sich. Zu diesem Schluss kommen mehr als 700 Bewegungsstudien mit über 50.000 Teilnehmer:innen, die in den vergangenen Jahrzehnten die Wirkung von Bewegung und Sport bei Krebsbetroffenen untersuchten. Ob gegen das Fatigue-Syndrom, also die krebsassoziierte Erschöpfung und Müdigkeit oder zur Aufrechterhaltung der körperlichen Funktionsfähigkeit und der damit verbundenen Autonomie, körperliche Aktivität steigert über mehrere Kanäle die Lebensqualität.
Um Betroffenen in Wohnortnähe die Teilnahme an Bewegungsprogrammen zu ermöglichen, wurde 2012 das Netzwerk OnkoAktiv gegründet. Darin sind Trainings- und Therapieeinrichtungen organisiert, die Erfahrung in der Trainingsbetreuung onkologischer Patient:innen besitzen. Alle zertifizierten Einrichtungen unterliegen dabei strengen Gütekriterien, welche die Betreuungsqualität garantieren sollen.
Neues Beratungsangebot im Bereich „Bewegung & Sport bei Krebs“ in Kooperation mit dem Netzwerk OnkoAktiv
Seit dem 26. Januar 2022 steht jungen Betroffenen im JUNGEN KREBSPORTAL die Möglichkeit offen, sich individuell zum Thema „Bewegung & Sport bei Krebs“ von Expert:innen aus den 13 deutschlandweiten OnkoAktiv-Zentren beraten zu lassen.
Die Stiftung setzt damit nach der Förderung der YOUEX-Studie die erfolgreiche Zusammenarbeit mit seinen Partner:innen fort. Durch das Angebot können Betroffene gezielt mit Informationen zu ihrer körperlichen Belastbarkeit versorgt und an zertifizierte OnkoAktiv Trainings- und Therapieinstitutionen in ihrer Nähe vermittelt werden. Die Stiftung setzt damit den Grundstein für die Informationsbündelung deutschlandweiter Ressourcen in diesem Bereich.
„Um eine nachhaltige bewegungsbezogene Versorgung junger Erwachsener mit einer Krebserkrankung gewährleisten zu können, müssen bestehende, professionalisierte Strukturen zusammengeführt und langfristig fortentwickelt werden. Dabei müssen die speziellen Bedürfnisse der jungen Zielgruppe wie z. B. zeitliche Flexibilität, Integration der Familie, Finanzierung, Nutzung moderner Medien und Onlineangebote im Hauptfokus stehen“, so Annelie Voland, Koordinatorin des Projektes und Doktorandin am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg.
Über das Netzwerk OnkoAktiv
Das Netzwerk OnkoAktiv wurde 2012 ins Leben gerufen. Hintergrund war der Bedarf Patient:innen, die am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg (NCT Heidelberg) behandelt werden und dort eine Bewegungsberatung erhalten, auch in Wohnortnähe die Möglichkeit zu bieten, an einem sicheren und auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichteten Bewegungsangebot teilzunehmen. Ursprünglich war das Netzwerk vor allem auf die Metropolregion Rhein-Neckar begrenzt. Seitdem ist es stetig gewachsen und hat seine Strukturen weiter professionalisiert. Inzwischen gibt es bundesweit neben dem Standort Heidelberg 12 klinische Anlaufstellen (z. B. Kiel, Hamburg, Berlin, Potsdam, Freiburg, Tübingen) für onkologische Patient:innen und über 90 zertifizierte Trainings- und Therapieinstitutionen.
Über die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs
Jedes Jahr erkranken in Deutschland nahezu 16.500 junge Frauen und Männer im Alter von 18 bis 39 Jahren an Krebs. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist Ansprechpartnerin für Patient:innen, Angehörige, Wissenschaftler:innen, Unterstützer:innen und die Öffentlichkeit. Die Stiftungsprojekte werden in enger Zusammenarbeit mit den jungen Betroffenen, Fachärzt:innen sowie anderen Expert:innen entwickelt und bieten direkte und kompetente Unterstützung für die jungen Patient:innen. Die Stiftung ist im Juli 2014 von der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. gegründet worden. Alle Stiftungsprojekte werden ausschließlich durch Spenden finanziert. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist als gemeinnützig anerkannt.