Köln, 25. Juni 2024 – Der TREFFPUNKT Köln, eine regionale Gruppe der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs, präsentiert stolz seine neue Kampagne und damit einen komplett neuen Look. Ziel der Kampagne ist es, die Sichtbarkeit junger Erwachsener mit Krebs in der Gesellschaft zu erhöhen und zu zeigen, dass sie weit mehr sind als nur ihre Diagnose. Die Kampagne provoziert bewusst. Sie soll zum Nachdenken anregen und den Dialog eröffnen.
Knallbunte Farben, riesige positive Keywords und dann ein Satz, der es in sich hat. Die Kampagne verwendet gezielt Aussagen, die junge Erwachsene mit Krebs häufig hören, um auf die unangenehmen und oft schmerzhaften Missverständnisse aufmerksam zu machen, denen sie begegnen. Aussagen wie „Glatze steht dir bestimmt super“ oder „Du bist so stark, ich könnte das ja nicht“ mögen gut gemeint sein, verfehlen aber oft die komplexe Realität und die emotionalen Bedürfnisse der Betroffenen. Die Kampagne spielt mit Sätzen, die junge Menschen mit Krebs nicht mehr hören können und sorgt damit für Schock und Schmunzeln gleichermaßen. Produziert wurden neben den Plakaten für die Außenwerbung unter anderem T-Shirts, Jutebeutel, Bierdeckel und Freecards. Wer dafür Verwendung hat, kann sich jederzeit an den Treffpunkt wenden.
Das Launch Event und die zugehörige Soli-Party am 21. und 22. Juni 2024 in der Spritzeria und im Stukmans Köln waren ein voller Erfolg und zeigen, dass die Kampagne angenommen wird und die Message auf Gehör stößt – sowohl bei Betroffenen als auch bei der breiten Öffentlichkeit. Dr. med. Karolin Behringer, Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie an der Uniklinik Köln, war bei dem Kampagnenlaunch in der Spritzeria als Vertreterin der Stiftung dabei und zeigte sich begeistert: „Das war eine ganz tolle Veranstaltung! Wirklich beeindruckend, was der Treffpunkt hier in Köln auf die Beine gestellt hat. Die Kampagne kam sehr gut an. Es war total schön, dabei gewesen zu sein“.
Der Wunsch, gehört zu werden, ist groß
In einer Gesellschaft, in der Krebs als eine Krankheit der älteren Generation wahrgenommen wird, rücken junge Erwachsene mit Krebs häufig in den Hintergrund. Der TREFFPUNKT Köln und die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs zeigen, dass junge Betroffene vor ganz speziellen Herausforderungen stehen.
„Dass eine solche Diagnose in so einem jungen Alter emotional schwer wiegt, ist den meisten klar und dennoch wissen nur die wenigsten, mit welchen Konsequenzen man sich als Betroffene:r auch Jahre später noch auseinandersetzen muss. Zum einen sind da die psychischen Folgen der Erkrankung, die zurückbleiben. Aber nicht nur das: wer in jungen Jahren an Krebs erkrankt, hat sein Leben lang Schwierigkeiten bei Themen wie Kinderwunsch, Verbeamtung, Krediten oder Versicherungsabschlüssen – Und das selbst dann, wenn wir aus medizinischer Sicht als geheilt gelten“, kommentiert Simin Heuser vom TREFFPUNKT Köln. Jährlich erkranken etwa 16.500 junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 39 Jahren an Krebs. Die Situation dieser jungen Menschen unterscheidet sich fundamental von Patient:innen, die im höheren Alter an Krebs erkranken. Sie befinden sich mitten in der Ausbildung oder dem Studium, stehen am Anfang der beruflichen Laufbahn und Familienplanung oder sind mit der Versorgung von Kindern und der Abzahlung von Krediten beschäftigt.
„Aufbauende Worte und Ratschläge zu hören, ist natürlich schön. Viel hilfreicher ist es aber, mit uns in den Dialog zu treten und nachzufragen“, sagt Lisa Schröter vom TREFFPUNKT Köln. „Natürlich provozieren wir mit der Kampagne. Aber es geht nicht darum, mit erhobenem Finger dazustehen, sondern einen Anstoß zu geben, einander zuzuhören. Und wenn es eines gibt, was ich aus so vielen Gesprächen mit anderen Betroffenen mitgenommen habe und immer noch mitnehme, dann ist es, dass eine gute Portion Humor zwar keine Tumorzellen schrumpfen lässt, dafür aber ein ganz großes Stück Herz und Seele heilen kann.”
Ein kreativer und mutiger Ansatz
Dank der Zusammenarbeit mit der Kölner Agentur EchoEcho, dem Werbeunternehmen Ströer, der Spritzeria und dem Stukmans als Eventlocation sowie dem Ehrenfelder Siebdruckatelier fachfremd, schafft es die Kampagne, weit mehr als nur Aufmerksamkeit zu erregen. Eigens kreierte Shirts und Taschen bringen die Message auf die Straße und eine Plakataktion sorgt dafür, dass das Thema Einzug in das Kölner Stadtbild hält – mit dem einfachen Ziel, in den Dialog zu gehen. Denn Krebs darf kein Tabuthema sein.
Über den TREFFPUNKT Köln
Im TREFFPUNKT Köln engagieren sich derzeit ca. 70 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 39 Jahren, die von einer Krebserkrankung betroffen sind oder waren. Der regelmäßig stattfindende Stammtisch bildet eine Anlaufstelle für all diejenigen, die den Austausch suchen. Darüber hinaus liegt ein weiterer Fokus auf der Teilnahme oder Organisation diverser Charity – Events und Fachveranstaltungen.
Fragen können jederzeit über Instagram (@treffpunktkoeln) oder per Mail (treffpunkt-koeln@junge-erwachsene-mit-krebs.de) an den Treffpunkt gerichtet werden.
Über die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs
Jährlich erkranken 16.500 junge Frauen und Männer im Alter von 18 bis 39 Jahren neu an Krebs. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist Ansprech-partnerin für Patient:innen, Angehörige, Wissenschaftler:innen, Unterstützer:innen und die Öffentlichkeit. Die Stiftungsprojekte werden in enger Kooperation mit den jungen Patientinnen und Patienten, Fachärztinnen und -ärzten sowie anderen Expertinnen und Experten entwickelt und bieten direkte und kompetente Unterstützung für die Betroffenen in ihrem Alltag mit der schweren Erkrankung. Dabei arbeitet die Stiftung inzwischen mit über 900 jungen Betroffenen zusammen, die sich ehrenamtlich engagieren. Die Stiftung wurde im Juli 2014 von der DGHO e. V. gegründet. Ihre Arbeit ist als gemeinnützig anerkannt und wird durch Spenden finanziert.
Spendenkonto der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs:
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE37 3702 0500 0001 8090 01, BIC: BFSW DE33 XXX
Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs
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