Diskriminierung erkennen und dagegen angehen
Benachteiligung bei und nach Krebserkrankung
Immer wieder erfahren wir von jungen Betroffenen von Benachteiligungen aufgrund ihrer Krebserkrankung. Der Klassiker ist dabei der Ärger mit Versicherungen.
Zum Beispiel verlangen die Banken für die Finanzierung eines Wohnungskaufs eine Risikolebensversicherung als Absicherung. Eine Risikolebensversicherung ist eine Versicherung, die bei Tod des Versicherten eine bestimmte Summe an Geld ausbezahlt, mit der dann z. B. der Kredit getilgt werden kann. Auch viele Jahre nach einer geheilten Krebserkrankung wird eine solche Risikolebensversicherung häufig verweigert. Mehr zu diesem Thema finden Sie hier.
Aber das ist nur ein Beispiel. Benachteiligungen und Diskriminierung werden in sehr unterschiedlichen Situationen und über weite Gebiete des Lebens berichtet. Eine Diskriminierung kann erfahren, wer
- eine aktive Krebserkrankung hat, oder wer
- die Krebserkrankung bereits lange überwunden hat, oder auch wenn spezielle
- genetische (Erb-) Eigenschaften im Zusammenhang mit Krebs – auch bei Verwandten – festgestellt werden
Dunkelziffer bei Benachteiligungen
Die Dunkelziffer bei Benachteiligungen und Diskriminierung ist vermutlich hoch. Viele Menschen fühlen sich bei ungerechter Behandlung und Diskriminierung persönlich verletzt. Es entsteht ein Gefühl von Herabwürdigung und Ausgrenzung. Scham und Rückzug können die Folge sein.
Diskriminierung wird daher oft ausgeblendet oder nicht als solche bewusst wahrgenommen. Die Betroffenen suchen den Fehler bei sich selbst, oder versuchen Probleme durch besondere Anstrengung zu überwinden, statt sich gegen die Diskriminierung zu wehren.
Erste Schritte unternehmen
Es ist verständlich, wenn Vielen die Kraft fehlt, bei einer ungerechtfertigten Benachteiligung in die offene Konfrontation zu gehen. Die Erkrankung und ihre Behandlung, die Notwendigkeit, sein Leben wieder zu ordnen und zu meistern rauben Kraft und Energie. Es ist auch völlig verständlich, wenn man in dieser Situation Schwerpunkte setzen und sich nicht „verkämpfen“ will.
Aber ein wichtiger Schritt ist bereits, die Diskriminierung ans Licht zu bringen. Sprecht mit der Stiftung und schreibt Eure Erfahrungen auf. Wir engagieren uns gegen die Diskriminierung.
Wie Ihr uns Eure Erfahrungen mitteilen könnt, findet ihr hier. Die Stiftung behandelt jede Mitteilung vertraulich. Wir können nicht versprechen, dass ungerechtfertigte Benachteiligungen im Zusammenhang mit Krebs schnell beseitigt sein werden. Aber es ist ein gutes Gefühl durch die Schilderung der eigenen Erfahrungen Teil der Bewegung dort hin zu werden.
Stand: 15.2.2023