Krebsversicherungen
In der letzten Zeit wird im Internet viel für Krebsversicherungen geworben. Dabei wird ganz besonders auf die finanziellen Folgen von Krebs hingewiesen, auf die wir als Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs schon seit einer Weile in der Öffentlichkeit aufmerksam machen.
Lohnt sich eine „Krebsversicherung“?
Nur Personen, die NICHT an Krebs erkrankt waren können sich versichern. Ein 30-jähriger Nichtraucher kann bei einem Anbieter z. B. mit einem Beitrag von 16,95 € pro Monat den Anspruch auf 50.000 € im Falle einer Krebserkrankung für sich und seine Kinder erwerben.
Sicherlich ist der Gedanke daran, in einem solchen Fall unbürokratisch Geld in die Hand zu bekommen, attraktiv. Aber es ist zu bedenken:
- Die Versicherung deckt nur Krebs ab, nicht jedoch andere schlimme Erkrankungen oder Unfälle
- Nach einer überschlägigen Berechnung erscheint uns die Prämie viel zu hoch.
Unsere überschlägige Rechnung
Nach Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten für 2016 erkranken an Krebs pro Jahr in Deutschland:
- 104 von 100.000 Frauen zwischen 30 und 34 Jahren
- 71 von 100.000 Männer zwischen 30 und 34 Jahren
- Zwischen 9 und 21 von 100.000 Kinder unter 18 Jahren
Nehmen wir zur Vereinfachung die höchsten Zahlen: 104/100.000 Einwohner und Jahr für einen Erwachsenen und 21/100.000 und Jahr für dazugehörige zwei Kinder. Das Gesamt-Risiko, an Krebs zu erkranken, wäre damit 146/100.000 und Jahr.
Die Versicherung müsste bei 100.000 Versicherten aufgrund der 146 Fälle pro Jahr 7,3 Mio € auszahlen.
Eingenommen hätte sie jedoch 20,34 Mio €. Ein gutes Geschäft.
Fazit:
- „Krebsversicherungen“ versichern nur Gesunde.
- Andere Erkrankungen oder Unfälle werden nicht erfasst
- Die Prämien erscheinen uns zu hoch
Wir können eine „Krebsversicherung“ nicht empfehlen. Eine sehr sinnvolle Alternative ist die Berufsunfähigkeitsversicherung.