Welche Schutzmaßnahmen helfen?
Gesunde und Menschen mit und nach Krebs sind gleichermaßen und sehr stark durch Ansteckung gefährdet.
Die Prinzipien für den Schutz vor Ansteckung gelten für alle Menschen gleichermaßen!
- Soziale Kontakte einschränken und Abstand halten (Tröpfchen-Infektionen!)
- Meiden von Kontakten mit vielen Menschen in Verkehrsmitteln oder schlecht belüfteten Innenräumen, besonders begleitet von Singen, lautem Sprechen, körperlicher Anstrengung (Aerosole!).
- Händewaschen und nicht in das Gesicht fassen, Husten- und Niess-Hygiene (Infektionen durch Oberflächen!)
Soziale Kontakte reduzieren!
Die gesamte Bevölkerung ist nach wie vor aufgefordert, auf nicht notwendige Sozialkontakte zu verzichten und alle nicht notwendigen Veranstaltungen und Treffen bis in den privaten Kreis zu überprüfen und ggf. zu unterlassen. Dazu gibt es aktuelle Anordnungen der Behörden.
Betroffene mit Risiko sollten nach wie vor Kontakte mit anderen Menschen besonders konsequent einschränken. Dazu zählen die Vermeidung öffentlicher Verkehrsmittel und von Menschenansammlungen, insbesondere in geschlossenen Räumen.
Notwendige Einkäufe möglichst nicht selbst vornehmen. Hilfe von Freunden und Nachbarn in Anspruch nehmen. Ist das nicht möglich, Einkäufe konzentrieren und mit Hilfe der Angaben auf Google Maps Zeiten in den Läden mit geringem Publikumsverkehr wählen. Zudem bieten große Supermarktketten und einige online-Anbieter oft auch einen Lieferservice an. Einkäufe mit Hilfe einer Liste sorgfältig planen, darauf achten, was verbraucht wurde und ersetzt werden muss.
Der Kontakt zu Kindern ist leider nach wie vor bedenklich und sollte vermieden werden. Besonders kleine Kinder können kein straffes Hygiene-Regime einhalten und sind potenzielle Drehscheiben für die Weitergabe der Infektion.
Menschen in unmittelbarer Umgebung von Risiko-Personen (Partner, Mitbewohner in Wohngemeinschaften) müssen die sozialen Kontakte in gleicher Weise einschränken und die Hygienemaßnahmen einhalten. Eine solche Haushaltsisolation ist notwendig, denn eine Abgrenzung in Wohngemeinschaft ist nur sehr schwer möglich. Ist die Haushaltsisolation nicht möglich, muss über eine Auslagerung nachgedacht werden (Wohnung bei Eltern, Verwandten, Ferien-Wohnung o.ä.).
Gegen einen Spaziergang im Park oder Aktivitäten im Garten spricht nichts. Allerdings müssen Kontakte auf dem Weg konsequent vermieden werden (Abstandsregel: Minimum 1,5 bis 2 Meter!).
Ratschläge zur Verminderung von Kontakten gibt das Robert-Koch-Institut auf seiner Seite:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Kontaktreduzierung.html
ab Abschnitt: Privater Bereich und Öffentlichkeit.
Es wird weiterhin schwer! Solidarität und gegenseitige Unterstützung sind für lange Zeit angesagt. Beispiele sind die Organisation von Einkäufen oder notwendigen Behördengängen (Vollmacht!) oder Fahrten für Gefährdete.
Gesichtsmasken und Handschuhe?
Als allgemeiner Schutz für Jeden sind auch hochwertige Masken nicht sinnvoll. Die Masken durchfeuchten, werden damit unter Umständen unwirksam und sind nicht einfach zu handhaben.
Eine Einschätzung dazu wird gegeben auf:
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/gesamt.html,
unter der Frage: „Ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in der Öffentlichkeit zum Schutz vor SARS-CoV-2 sinnvoll?“
Als Maßnahme gegen die Ausbreitung der Infektion sind Mund-Nasen-Schutzmasken sinnvoll. Sie schützen bis zu einem gewissen Maß ANDERE, wenn ein nicht erkannter Infizierter spricht oder hustet, da die ausgeschiedenen Tröpfchen zumindest zu einem Teil in der Maske hängen bleiben.
Mund-Nasen-Schutzmasken richtig handhaben! Ein Video mit Tipps gibt‘s bei der Strube-Stiftung.
Wer gesichert infiziert ist, Symptome hat, oder Kontakt zu Infizierten hatte, gehört jedoch in konsequente Quarantäne.
Warnung!
Unsolide Angebote für hochwertige Schutzmasken für bis zu 100 Euro pro Stück!
Es ist dringend abzuraten! EINE Maske kann nur für eine begrenzte Zeit (in der Regel 8 Stunden) eingesetzt werden. Sonst besteht Gefahr von Infektion mit Keimen, die sich in der Maske vermehren! Weitere Info in der Folge.
Für Patienten mit schwerster Gefährdung kann nach Entscheidung des behandelnden Arztes das Tragen von Masken und Handschuhen sinnvoll sein:
- Tragen von Masken (FFP2, FFP3) an Orten, an denen hohe Keimbelastungen zu erwarten sind (z. B. in Arztpraxen oder öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn sich diese nicht vermeiden lassen).
Achtung: Es ist große Sorgfalt und persönliche Anleitung notwendig, wenn die Masken effektiv sein sollen. Im feucht-warmen Milieu der Maske können sich Keime vermehren. Ein regelmäßiger Wechsel, in der Regel spätestens nach 8 Stunden ist erforderlich. Es ist nicht mit „einer Maske“ getan!
Achtung: Einfache Mund-Nasenschutz-Masken sind zum Schutz vor Infektion nicht geeignet.
- Handschuhe. Sie können es erleichtern, Verunreinigungen fernzuhalten. Händewaschen ist jedoch gegen Corona sehr effektiv!
Achtung: Viel Disziplin, Geschicklichkeit und eine Anleitung ist erforderlich, wenn das Tragen von Handschuhen effektiv sein soll.
Diese Maßnahmen können nur zusammen mit dem behandelnden Arzt verantwortlich entschieden und realisiert werden. Es muss bedacht werden, dass das Material für die Versorgung von Schwerkranken dringend gebraucht wird.
Für schwerst Gefährdete sind Masken oder Handschuhe nicht speziell wegen des Corona-Virus sinnvoll, sondern zur allgemeinen Abwehr von Bakterien, Viren und auch Pilzsporen. Daher sind diese Patienten bereits in der Regel vor der Corona-Epidemie in diese Maßnahmen eingewiesen worden. Die Corona-Epidemie ändert für diese Patienten nichts an den Maßnahmen zur Infektionsvorsorge.
Weitere Informationsquellen
Patienten mit Blut- und Krebskrankheiten sollen besonders achtsam sein. Was bedeutet das praktisch? Die Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie der Universitätsmedizin Göttingen hat Empfehlungen zum allgemeinen Umgang, zur Hygiene, zur Desinfektion und zur Selbstüberwachung erarbeitet:
https://www.dgho.de/publikationen/stellungnahmen/gute-aerztliche-praxis/coronavirus/covid-19-praktische-hinweise-fuer-patienten-20200328.pdf
Das Robert-Koch-Institut gibt Hinweise auf der Seite:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogruppen.html
im Abschnitt: Was sollten Personen mit einem höheren Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf beachten?
Eine gute und umfassende Darstellung gibt das Science Media Center Germany. Unter der Überschrift „Das kann der Einzelne tun“ werden auf der Seite konkrete Maßnahmen gegen die Ansteckungsgefahr erklärt.
Bei Risiko für einen schweren Verlauf der Corona-Erkrankung haben Schutzmaßnahmen eine besondere Bedeutung. Hier ist die Beratung durch den behandelnden Arzt entscheidend.
Wenn Fragen bestehen
Wir sind an Fragen interessiert, die durch die von uns zusammengestellten Informationen offengeblieben sind. Wir bitten aber um Verständnis, wenn die Beantwortung vielleicht nicht am gleichen Tag erfolgen kann.
Fragen bitte an: info@junge-erwachsene-mit-krebs.de
Stand 19.05.2020