AYAROSA-Symposium – Ein Erfahrungsbericht

14. November 2019 – Aus den TREFFPUNKTEN

Ein Gastbeitrag von Gesa

Am 13.11.2019 fand in Rostock bereits zum 9. Mal das AYAROSA-Symposium zum Thema „Krebserkrankungen im Jugend- und jungen Erwachsenenalter“ in statt.

Bereits Monate im Voraus wurde ich von Herrn Prof. Classen, Leiter des Bereichs für pädiatrische Onkologie der Kinder- und Jugendklinik Rostock und Kuratoriumsmitglied der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs, kontaktiert und eingeladen, beim Symposium mitzuwirken.

Schnell einigten wir uns auf den Titel meines Vortrages: „Selbsthilfe bei Krebs – Social Media als Ressource“. Für mich als Krebsbetroffene und Social-Media-Redakteurin war es das perfekte Thema, eigene Erfahrungen durch diese Krankheit mit beruflichem Know-how zu vereinen.

Ab 14 Uhr ging es nach einer kurzen Begrüßung von Prof. Classen mit einem Vortrag von Herrn Dr. Müller zur „medizinischen Seite der Fertilitätserhaltung“ los. Daran anknüpfend referierte Prof. Freund, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung, über die „psychologischen, sozialen und politischen Seiten der Fertilitätserhaltung.“ Ich spreche vermutlich für alle Anwesenden, wenn ich sage, dass ich einiges gelernt und verstanden habe, was mir vorher nicht bewusst war. Es wurde vor allem auf die Notwendigkeit einer Kostenübernahme seitens der Krankenkassen aufmerksam gemacht, aber auch die Vorgehensweise der Krankenkassen geschildert. Trotz der Ernsthaftigkeit dieser Themen mangelte es nicht an humorvollen Einlagen von Herrn Dr. Müller.

Eine Kaffeepause lud zum gegenseitigen Austausch ein. Anschließend hielt Christoph Krapp, Betroffener vom TREFFPUNKT Heidelberg, einen sehr bewegenden Kurzvortrag zu seiner Erkrankung und den Beweggründen, warum er ehrenamtlich für die Stiftung „junge Erwachsene mit Krebs“ tätig ist.

Im Anschluss daran durfte ich meinen Vortrag im Hörsaal der Kinder- und Jugendklinik vorstellen. Ich erzählte davon, wie Selbsthilfe in sozialen Netzwerken vor allem jungen Krebspatienten helfen kann, aber auch, welche Gefahren sie birgt. Webinare und Online-Austausch bieten neue Alternativen für all diejenigen, die körperlich eingeschränkt sind oder sich nicht mit realen Menschengruppen treffen wollen (oder können).

Ich war von der anschließenden Resonanz der Zuhörer überwältigt und stellte mich gerne allen Fragen.

Rebecca Seeliger rundete das Symposium mit der Lesung ihres Buches „Heute hab ich keine Lust zu sterben“ ab. Darin schildert sie auf berührende, aber auch äußerst humorvolle Art ihre Erfahrungen mit Brustkrebs. Die Zuhörer, mich eingeschlossen, waren allesamt so gefesselt, dass Frau Seeliger rund eine Stunde lang aus ihrem Buch vorlas und es hätte ruhig noch Stunden so weitergehen können!

Mit einer Diskussionsrunde beim gemeinsamen Abendessen haben wir den Tag kulinarisch ausklingen lassen.