Erhaltung der Fruchtbarkeit bei Frauen
Informationen zu medizinischen und finanziellen Fragen
Wie werden Frauen unfruchtbar durch Krebs und seine Behandlung?
Eine kurze Vorbemerkung: Bereits der Krebs kann in einigen Fällen die Fruchtbarkeit schädigen, beispielsweise durch Schädigung der Geschlechtsorgane beim Gebärmutterkrebs. Glücklicherweise sind diese direkten Schäden durch den Krebs nicht so häufig. Strahlentherapie, Chemotherapie und auch notwendige Operationen können Schäden für die Fruchtbarkeit verursachen. Informationen hierzu müssen individuell vom Arzt gegeben werden und können nicht Gegenstand dieser Seite sein.
Die folgenden Informationen zur Schädigung von Eizellen durch die Krebsbehandlung und zur Fruchtbarkeitserhaltung können nur einen ersten Überblick vermitteln und die Beratung durch den Arzt nicht ersetzen.
Bereits als Baby kommen die kleinen Mädchen mit einem festgelegten Vorrat an Eizellen auf die Welt. Eizellen können nicht nachwachsen. Ab der Pubertät sorgt die Ausreifung von Eizellen für Hormonproduktion und Menstruationszyklus. Ist der Vorrat an Eizellen erschöpft, endet der Zyklus (Menopause). Die Fruchtbarkeit ist hier dargestellt als die Wahrscheinlichkeit, in einem Monat schwanger zu werden. Sie sinkt bereits ab dem 35. Lebensjahr und geht schon vor dem Ende der Periodenblutungen verloren.
Die Eizellen liegen in den Eierstöcken der Frau und werden von besonderen Zellen in ihrer Umgebung geschützt. Die Eizellen, besonders aber wohl die schützenden Zellen werden durch Strahlentherapie und bestimmte Krebsmedikamente geschädigt. Auf diese Weise kommt es zu einem Verlust an Eizellen.
Ist der Verlust weitgehend, kehren Zyklus und Fruchtbarkeit nach der Therapie nicht mehr zurück. Dies ist in der nachfolgenden Grafik symbolisch dargestellt.
Ist der Verlust an Eizellen nicht vollständig, kehrt der Zyklus zurück und es kann auch noch Fruchtbarkeit für eine gewisse Zeit bestehen. Es besteht aber das Risiko, dass die Menopause vorzeitig eintritt und die Fruchtbarkeit vorzeitig verloren geht, denn der Vorrat an Eizellen ist ja deutlich vermindert. Man spricht von vorzeitigem Eierstockversagen (premature ovarian failure – POF). Dies ist in der folgenden Grafik dargestellt.
Bei einem Teil der Frauen mit Brustkrebs ist eine Hormontherapie notwendig. Diese ist wohl selbst nicht fruchtbarkeitsschädigend. Allerdings verschiebt sich das Zeitfenster für eine Schwangerschaft möglicherweise in ein Lebensalter, in dem die natürliche Fruchtbarkeit abnimmt.
Erhaltung der Fruchtbarkeit bei Frauen
Die folgenden Methoden zur Fruchtbarkeitserhaltung gibt es grundsätzlich:
- Unbefruchtete Eizellen konservieren
- Befruchtete Eizellen konservieren
- Eierstockgewebe konservieren
- Eierstöcke mit Medikamenten „ruhigstellen“ – GnRH-Agonisten
- Eierstöcke mit einer Operation in der Bauchhöhle verlegen
Sie werden in der Folge erläutert.
Die Methoden haben gemeinsam, dass sie unbedingt in dem engen Zeitfenster zwischen Diagnose der Krebserkrankung und der notwendigen Therapie angewendet werden sollten. Wie rasch die Therapie erfolgen muss, ist je nach Krebserkrankung unterschiedlich und kann nur aufgrund der individuellen Beratung durch den Arzt im Zusammenhang mit den Wünschen der Patientin festgelegt werden.
Ist nach einer keimzellschädigenden Therapie die Fruchtbarkeit noch nicht vollständig verloren, kann grundsätzlich auch dann noch eine Kryokonservierung von Eizellen oder Eierstockgewebe durchgeführt werden. Auf diese Weise kann eine Reserve geschaffen werden, wenn ein vorzeitiges Eierstockversagen eintritt. Vor allem Betroffene nach Kinderkrebs oder auch sehr junge erwachsene Frauen können vor dieser Frage stehen. Es ist jedoch eine umfassende individuelle ärztliche Beratung notwendig und die Finanzierung durch die gesetzlichen Krankenkassen muss noch durch Klage durchgesetzt werden.
Unbefruchtete Eizellen konservieren
Die Kryokonservierung von unbefruchteten Eizellen ist in den Jahren nach 2000 durch die Entwicklung einer neuen Einfriermethode („Vitrifikation“) technisch stark verbessert worden. Sie ist als Methode zur Fruchtbarkeitserhaltung durch die Leitlinie der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften anerkannt und empfohlen. Vorteil: Es besteht kein Risiko, Tumorzellen mit einzufrieren. Wesentlicher Nachteil ist die relativ lange Zeitdauer von etwa 2 Wochen für die Realisierung. Auch können nicht immer ausreichend viele Eizellen gewonnen werden.
Um Eizellen zu gewinnen, bedarf es einer Stimulation mit Hormonen. Die Anwendung ist komplex und wird nach Beratung von einem Kinderwunsch-Spezialisten geplant. Die Stimulation kann zu jedem Zeitpunkt im Zyklus der Frau starten.
Bei erfolgreicher Stimulation bildet sich eine größere Anzahl Follikel in den Eierstöcken, in denen je eine reife Eizelle enthalten ist. Die Eizellen mit einer Nadel durch die Scheide unter Sicht mit einem Ultraschallgerät gesammelt werden.
Die Eizellen werden nach der Gewinnung präpariert und direkt in flüssigem Stickstoff bei -196 °C „schockgefroren“. Mit dieser Methode haben sich die Ergebnisse bezüglich Befruchtung und Schwangerschaft vollständig an die Ergebnisse angeglichen, die bei einer Kinderwunschbehandlung ohne vorheriges Einfrieren erzielt werden.
Der Ablauf ist in der folgenden Grafik dargestellt.
Behandelnder Onkologe / Krebsarzt
Er wird Dich über die Krebserkrankung, ihr Ausmaß und ihre speziellen Eigenschaften, die allgemeine medizinische Situation und die geplante Behandlung informieren.
Auf dieser Grundlage kann entschieden werden,
- ob fruchtbarkeitserhaltende Maßnahmen erforderlich sind,
- welche wahrscheinlich in Frage kommen und
- wieviel Zeit dafür bleibt bis zum Beginn der Behandlung
Trau Dich, die Frage der Fruchtbarkeit frühzeitig anzusprechen, wenn es von den Ärzten (noch) nicht getan werden sollte. Du hast das Recht auf Information und Beratung!
Der die Krebserkrankung behandelnde Arzt muss eine spezielle Bescheinigung ausfüllen, damit die gesetzliche Krankenkasse die Kosten übernimmt und der Kinderwunschspezialist informiert ist.
Eine Vorlage stellen wir hier zur Verfügung.
Der Onkologe wird Dich weiterverweisen an den
Kinderwunschspezialist
Der Kinderwunschspezialist wird Dich auf der Grundlage der Informationen, die er vom Onkologen erhält, zu den möglichen fruchtbarkeitserhaltenden Maßnahmen beraten und den Ablauf der Eizellgewinnung und -konservierung erklären. Er wird auf Chancen und Belastungen aufmerksam machen.
Die Entscheidung, was gemacht wird und ob, triffst allein Du auf der Grundlage der Beratung.
Keine Angst, auch wenn Du Dich letztlich nicht für eine der Maßnahmen entscheidest.
Seit dem 1. Juli 2021 werden die Kosten für das Einfrieren von unbefruchteten Eizellen und die damit verbundenen medizinischen Maßnahmen durch die gesetzlichen Krankenkassen als Routine finanziert, genauso wie die Krebsbehandlung insgesamt.
Mit großer Unsicherheit ist jedoch die Situation bei Mädchen unter 18 Jahren belastet. Hier sieht die Richtlinie des G-BA vor, dass die teuren Hormone für die Eierstock-Stimulation nicht übernommen werden, da die Zulassung hierfür nicht ausreiche.
Antrag auf Kostenübernahme notwendig?
Je nachdem, ob man gesetzlich krankenversichert ist, privat, oder bei einem anderen Träger, muss die Kostenübernahme für die Kryokonservierung von unbefruchteten Eizellen beantragt werden oder nicht.
Die Kryokonservierung von unbefruchteten Eizellen ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Ein Antrag muss nicht mehr gestellt werden. Ein privater Vertrag ist nicht notwendig.
ACHTUNG! Als gesetzlich Versicherte bei der Ärzt:in darauf achten, dass die teuren Hormone für die Eierstockstimulation auf KASSENREZEPT verschrieben werden, nicht als Privatrezept! Hierauf besteht ein gesetzlicher Anspruch.
Wer privat krankenversichert ist, muss in jedem Fall einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Wann die Antragstellung geschehen muss und wie die Erfolgsaussichten sind, hängt vom Versicherer und vom Vertrag ab.
Text für den Antrag auf Kostenübernahme. Felder in (Klammern) ergänzen.
(Vor- und Nachname)
(Straße)
(PLZ Ort)
An die
(….)versicherung
(Straße)
(PLZ Ort)
(Ort), den (Datum)
Sehr geehrte Damen und Herren,
Am (Datum) wurde bei mir (…)krebs diagnostiziert.
Mein behandelnder Arzt spricht in meinem Fall von einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass ich nach der Therapie keine Kinder mehr bekommen kann. Eine entsprechende Bescheinigung kann ich bei Bedarf nachreichen.
Ich habe jedoch einen dringenden Kinderwunsch.
Ich beantrage daher die Kostenübernahme für die Kryokonservierung von unbefruchteten Eizellen sowie die dazugehörigen medizinischen Maßnahmen.
Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass für gesetzlich Versicherte seit 1.7.2021 ein Rechtsanspruch auf Kryokonservierung besteht.
Mir ist klar, dass Ihre Versicherung nicht an diese Regelung gebunden ist. Es würde jedoch eine unbillige Härte bedeuten, wenn ich in der Finanzierung der fruchtbarkeitserhaltenden Maßnahmen schlechter gestellt wäre als ein Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift mit Vor- und Nachnamen)
Beamtinnen müssen einen Antrag auf Kostenübernahme an die Beihilfestelle stellen.
Beihilfeberechtigte Beamtinnen in Rheinland-Pfalz und Bundesbeamtinnen haben aufgrund der dortigen Beihilfenverordnungen eine gute Chance auf Finanzierung. Diese beiden Beihilfeverordnungen sehen in ihrem Wortlaut diese Leistungen vor, wenn sie durch Krankheit indiziert sind. Für die anderen Bundesländer, deren Beihilfeverordnungen im Wortlaut nicht ausdrücklich etwas bestimmen, stellt sich die Frage, ob die bestehenden Regelungen so auszulegen sind, dass man zum gleichen Ergebnis kommt.
Im Ablehnungsfall durch die Beihilfestelle könnte Klage auf der Basis des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts vom 07.11.2006 AZ 2 C 11.06 vor dem zuständigen Verwaltungsgericht erhoben werden.
Text für den Antrag auf Kostenübernahme. Felder in (Klammern) ergänzen.
(Vor- und Nachname)
(Straße)
(PLZ Ort)
An die
Beihilfestelle (….)
(Straße)
(PLZ Ort)
(Ort), den (Datum)
Sehr geehrte Damen und Herren,
Am (Datum) wurde bei mir (…)krebs diagnostiziert.
Mein behandelnder Arzt spricht in meinem Fall von einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass ich nach der Therapie keine Kinder mehr bekommen kann. Eine entsprechende Bescheinigung kann ich bei Bedarf nachreichen.
Ich habe jedoch einen dringenden Kinderwunsch.
Ich beantrage daher die Kostenübernahme für die Kryokonservierung von Eizellen sowie die dazugehörigen medizinischen Maßnahmen.
Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass für gesetzlich Versicherte seit 1.7.2021 ein Rechtsanspruch auf Kryokonservierung besteht.
Mir ist klar, dass die Beihilfe nicht an diese Regelung gebunden ist. Es würde jedoch eine unbillige Härte bedeuten, wenn ich in der Finanzierung der fruchtbarkeitserhaltenden Maßnahmen schlechter gestellt wäre als ein Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift mit Vor- und Nachnamen)
Soll man befruchtete Eizellen einfrieren lassen?
Die Kryokonservierung von befruchteten Eizellen wurde zu Zeiten empfohlen, in denen die Konservierung von unbefruchteten Eizellen technisch noch nicht so weit entwickelt war. Damals waren die Ergebnisse mit dem Einfrieren besser, wenn die Eizellen befruchtet waren.
Mit heutiger Technik sind jedoch die Befruchtungsraten von unbefruchtet Eingefrorenen sehr gut. Ein Vorteil für die Konservierung von befruchteten Eizellen ist aus den Daten nicht mehr ersichtlich. Nachteile des Verfahrens sind jedoch die Festlegung der Frau auf den gegenwärtigen Partner und die höheren Kosten von bis zu etwa 8.300 € insgesamt.
Achtung! Die gesetzlichen Krankenkassen verweigern in der Regel die Kostenübernahme, da dies Verfahren nicht in der Richtlinie des G-BA aufgeführt ist.
Ärzt:innen, die das Verfahren empfehlen, sind verpflichtet, auf diesen Umstand hinzuweisen.
Eierstockgewebe einfrieren lassen
Die Eierstockgewebekonservierung wird in der Leitlinie der deutschen wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften als Methode anerkannt und empfohlen. Das Gewebe wird vor der Krebstherapie entnommen und eingefroren. Nach der Therapie kann das Gewebe im Falle der Schädigung der Eierstöcke erfolgreich wieder in die Bauchhöhle einpflanzt werden.
Die schnelle Realisierbarkeit ist ein Vorteil des Verfahrens. Ein Nachteil ist eine mögliche Verunreinigung des Eierstockgewebes mit Tumorzellen. Sie hängt von der vorliegenden Tumorerkrankung ab.
Weiterhin ist zu bedenken, dass das Wiedereinsetzen von Eierstockgewebe zu einer Wiederaufnahme der Produktion weiblicher Geschlechtshormone führt. Generell ist das ein Vorteil. Bei bestimmten Formen des Brustkrebses kann es aber auch ein Nachteil sein und nicht erwünscht. Diese Fragen müssen mit den Ärzt:innen im Beratungsgespräch geklärt werden.
Die Entnahme von Eierstockgewebe erfolgt durch eine Schlüsselloch-Operation mit Bauchhöhlenspiegelung und unter Narkose. Danach wird das Gewebe meist per Kurier in eines der Labor-Zentren geschickt, die Erfahrung mit der Aufbereitung und dem Einfrieren des Gewebes haben.
Nach der Krebstherapie und im Falle der Schädigung der Eierstöcke kann das Gewebe erfolgreich mit einer weiteren Bauchhöhlenspiegelung wieder einpflanzt werden, wodurch der Zyklus für eine Zeit wiederhergestellt werden kann. In dieser Zeit werden befruchtungsfähige Eizellen gebildet und es kann auf natürlichem Weg zu einer Schwangerschaft kommen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Zyklus wieder aufgenommen wird, was für Befinden und z.B. die Knochendichte gut ist.
Die Abläufe werden in der folgenden Grafik verdeutlicht.
Behandelnde:r Onkologe oder Onkologin / Krebsärzt:in
Er oder sie wird Dich über die Krebserkrankung, ihr Ausmaß und ihre speziellen Eigenschaften, die allgemeine medizinische Situation und die geplante Behandlung informieren.
Auf dieser Grundlage kann entschieden werden,
- ob fruchtbarkeitserhaltende Maßnahmen erforderlich sind,
- welche wahrscheinlich in Frage kommen und
wieviel Zeit dafür bleibt bis zur Behandlung
Trau Dich, die Frage Fruchtbarkeit frühzeitig anzusprechen, wenn es von den Ärzten (noch) nicht getan sein sollte. Du hast das Recht auf Information und Beratung!
Der die Krebserkrankung behandelnde Arzt muss eine spezielle Bescheinigung ausfüllen, damit die gesetzliche Krankenkasse die Kosten übernimmt und der Kinderwunschspezialist informiert ist. Eine Vorlage stellen wir hier zur Verfügung.
Die Onkolog:innen werden Dich also weiterverweisen an eine:n
Kinderwunschspezialist:in
Der oder Kinderwunschspezialist:in wird Dich auf der Grundlage der Informationen, die er vom Onkologen erhält, zu den möglichen fruchtbarkeitserhaltenden Maßnahmen beraten und den möglichen Ablauf der Eierstockgewebekonservierung erklären. Er wird auf Chancen und Belastungen durch das oder die Verfahren aufmerksam machen und kann die Entnahme des Eierstockgewebes organisieren.
Die Entscheidung, was gemacht wird und ob, triffst allein Du auf der Grundlage der Beratung.
Keine Angst, auch wenn Du Dich letztlich nicht für eine der Maßnahmen entscheidest. Information und Beratung sind Dein gutes Recht. Du brauchst keinerlei schlechtes Gefühl zu haben!
Seit dem 1. Juli 2023 werden die Kosten für das Einfrieren von Eierstockgewebe und die damit verbundenen medizinischen Maßnahmen durch die gesetzlichen Krankenkassen als Routine finanziert, genauso wie die Krebsbehandlung insgesamt.
Antrag auf Kostenübernahme stellen
Je nachdem, ob man gesetzlich krankenversichert ist, privat, oder bei einem anderen Träger, muss die Kostenübernahme für die Kryokonservierung von Eierstockgewebe beantragt werden oder nicht.
Die Kryokonservierung von Eierstockgewebe kann seit dem 1. Juli 2023 direkt als Routine-Leistung mit den gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet werden. Ein Antrag muss dann nicht mehr gestellt werden.
Wer privat krankenversichert ist, muss in jedem Fall einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Wann dies geschehen muss und wie die Erfolgsaussichten sind, hängt vom Versicherer und vom Vertrag ab.
Text für den Antrag auf Kostenübernahme. Felder in (Klammern) ergänzen.
(Vor- und Nachname)
(Straße)
(PLZ Ort)
An die
(….)versicherung
(Straße)
(PLZ Ort)
(Ort), den (Datum)
Sehr geehrte Damen und Herren,
Am (Datum) wurde bei mir (…)krebs diagnostiziert.
Mein behandelnder Arzt spricht in meinem Fall von einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass ich nach der Therapie keine Kinder mehr bekommen kann. Eine entsprechende Bescheinigung kann ich bei Bedarf nachreichen.
Ich habe jedoch einen dringenden Kinderwunsch.
Die Kryokonservierung von Eierstockgewebe in der Leitlinie der deutschen medizinisch wissenschaftlichen Fachgesellschaften als Methode zur Wiederherstellung der natürlichen Fruchtbarkeit anerkannt und empfohlen. Sie wird mir von meinem Arzt empfohlen. Seit dem 1. Juli 2023 wird sie auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Es wäre eine unbillige Härte, wenn ich als privat Versicherter nicht in den Genuss dieser Leistung käme.
Ich beantrage daher die Kostenübernahme für die Entnahme und Kryokonservierung von Eierstockgewebe und die damit verbundenen medizinischen Maßnahmen.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift mit Vor- und Nachnamen)
Beamtinnen müssen einen Antrag auf Kostenübernahme an die Beihilfestelle stellen.
Beihilfeberechtigte Beamtinnen in Rheinland-Pfalz und Bundesbeamtinnen sollten aufgrund der dortigen Beihilfenverordnungen eine Chance auf Finanzierung haben. Diese beiden Beihilfeverordnungen sehen in ihrem Wortlaut diese Leistungen vor, wenn sie durch Krankheit indiziert sind. Für die anderen Bundesländer, deren Beihilfeverordnungen im Wortlaut nicht ausdrücklich etwas bestimmen, stellt sich die Frage, ob die bestehenden Regelungen so auszulegen sind, dass man zum gleichen Ergebnis kommt.
Im Ablehnungsfall durch die Beihilfestelle könnte Klage auf der Basis des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts vom 07.11.2006 AZ 2 C 11.06 vor dem zuständigen Verwaltungsgericht erhoben werden.
Text für den Antrag auf Kostenübernahme. Felder in (Klammern) ergänzen.
(Vor- und Nachname)
(Straße)
(PLZ Ort)
An die
Beihilfestelle (….)
(Straße)
(PLZ Ort)
(Ort), den (Datum)
Sehr geehrte Damen und Herren,
Am (Datum) wurde bei mir (…)krebs diagnostiziert.
Mein behandelnder Arzt spricht in meinem Fall von einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass ich nach der Therapie keine Kinder mehr bekommen kann. Eine entsprechende Bescheinigung kann ich bei Bedarf nachreichen.
Ich habe jedoch einen dringenden Kinderwunsch.
Die Kryokonservierung von Eierstockgewebe in der Leitlinie der deutschen medizinisch wissenschaftlichen Fachgesellschaften als Methode zur Wiederherstellung der natürlichen Fruchtbarkeit anerkannt und empfohlen. Sie wird mir von meinem Arzt empfohlen. Seit dem 1. Juli 2023 wird sie auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Es wäre eine unbillige Härte, wenn ich als bei Ihnen als Beihilfeberechtigter nicht in den Genuss dieser Leistung käme.
Ich beantrage daher die Kostenübernahme für die Entnahme und Kryokonservierung von Eierstockgewebe und die damit verbundenen medizinischen Maßnahmen.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift mit Vor- und Nachnamen)
Bei etwa 2,5% der Menschen ist ein sonstiger Kostenträger zuständig. Dazu gehören z.B. die Heilfürsorge für Bundespolizei, Bereitschaftspolizei, Berufsfeuerwehr oder Sozialhilfeträger.
Auch dort sollte man einen Antrag auf Kostenübernahme stellen.
Text für den Antrag auf Kostenübernahme. Felder in (Klammern) ergänzen.
(Vor- und Nachname)
(Straße)
(PLZ Ort)
An die
(Name des Trägers)
(Straße)
(PLZ Ort)
(Ort), den (Datum)
Sehr geehrte Damen und Herren,
Am (Datum) wurde bei mir (…)krebs diagnostiziert.
Mein behandelnder Arzt spricht in meinem Fall von einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass ich nach der Therapie keine Kinder mehr bekommen kann. Eine entsprechende Bescheinigung kann ich bei Bedarf nachreichen.
Ich habe jedoch einen dringenden Kinderwunsch.
Die Kryokonservierung von Eierstockgewebe in der Leitlinie der deutschen medizinisch wissenschaftlichen Fachgesellschaften als Methode zur Wiederherstellung der natürlichen Fruchtbarkeit anerkannt und empfohlen. Sie wird mir von meinem Arzt empfohlen. Seit dem 1. Juli 2023 wird sie auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Es wäre eine unbillige Härte, wenn ich als bei Ihnen Versicherter nicht in den Genuss dieser Leistung käme.
Ich beantrage daher die Kostenübernahme für die Entnahme und Kryokonservierung von Eierstockgewebe und die damit verbundenen medizinischen Maßnahmen.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift mit Vor- und Nachnamen)
Eierstöcke mit Medikamenten „ruhigstellen“ – GnRH-Agonisten
Die sogenannten GnRH – Agonisten regulieren die Stimulation der Eierstöcke durch die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) herunter. Man hatte die Vorstellung, dass eine solche „Ruhigstellung“ die Eierstöcke vor den schädlichen Einwirkungen von Krebsmedikamenten und Bestrahlung schützen und so die Fruchtbarkeit erhalten könnte.
Es wurden eine Reihe Studien dazu durchgeführt. Die Ergebnisse sind jedoch widersprüchlich, so dass die Leitlinie der deutschen wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften zu dem Schluss kommt:
„GnRH- Agonsten sind als alleinige Option zur Fertilitätsprotektion aufgrund der widersprüchlichen Studienlage nicht ausreichend.“
Die Behandlung mit GnRH-Agonisten kann also das Einfrieren von Eizellen oder Eierstockgewebe nicht ersetzen.
Eierstöcke mit einer Operation in der Bauchhöhle verlegen.
Die Eierstöcke werden vor allem dann durch die Strahlentherapie geschädigt, wenn sie von den Strahlen direkt getroffen werden. Dies kann durch Verlagerung in der Bauchhöhle bis zu einem gewissen Grad verhindert werden. Das Verfahren wird relativ selten angewendet. Ob es angebracht ist, muss im individuellen Fall mit dem Arzt geklärt werden.